Stillstand
“Was euch wie das Schwächste und das Verwirrtteste in euch erscheint, ist in Wahrheit das Schwächste und das Entschlossenste.” -der Prophet
Was tun, wenn man nicht weiterkommt. Jeder kennt diesen Moment. Wir haben tausend Gedanken im Kopf, Ideen für die Zukunft, wollen uns bewegen, weiterkommen. Doch es geht nichts voran. Es gibt keine Motivation. Dann heißt es Stillstand bewahren und das Universum regeln lassen. Ich erlebe gerade diese Phase, in der ich Ideen für den Blog, meine Kunst und die Neuausrichtung des Podcast habe, doch ich finde keine Motivation eher gesagt die Zeit nicht. Aber ist es nicht genau das, die Zeit. Die uns im Nacken hängt, wie ein schwerer Hammer, wie eine Last. Wir rennen, weil wir denken, die Zeit reicht nicht. Wir versuchen alles in eine Woche zu packen, um allem gerecht zu werden. Wir übernehmen uns und am Ende bringt es uns gezwungenermaßen auf die Strecke. Doch wie ist es als hochsensible Person in dieser Welt in der Struktur und Pflichtbewusstsein herrscht ,einen Platz zu finden.
Die Zeit – sie scheint gleichzeitig endlos und doch viel zu knapp bemessen. Für viele Menschen stellt der Umgang mit Zeit eine tägliche Herausforderung dar, aber für hochsensible Menschen ist dieser Kampf oft besonders intensiv. Die Anforderungen des Alltags, die Erwartungen von außen und die eigenen inneren Bedürfnisse prallen wie Wellen aufeinander – und hinterlassen oft ein Gefühl der Überforderung.
Hochsensible Menschen nehmen Reize intensiver wahr, verarbeiten sie tiefer und benötigen mehr Pausen, um das Erlebte zu integrieren. Doch genau dafür fehlt oft die Zeit. Der Wunsch, allem gerecht zu werden – den beruflichen Verpflichtungen, sozialen Kontakten, eigenen Interessen und nicht zuletzt dem Bedürfnis nach Ruhe – kollidiert mit den starren Rhythmen des modernen Lebens.
Ein zentraler Punkt ist der Schlaf. Hochsensible benötigen ihn nicht nur, um körperlich zu regenerieren, sondern auch, um emotional wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Zu wenig Schlaf führt bei ihnen schneller zu Reizbarkeit, Erschöpfung und innerer Unruhe. Doch wie lässt sich genug Schlaf mit all den anderen Anforderungen vereinbaren, wenn der Tag bereits zu kurz erscheint?
Die Schwierigkeit, einen passenden Tagesablauf zu finden, liegt oft in der Unvereinbarkeit von äußeren Strukturen und inneren Rhythmen. Während die Welt einen 9-to-5-Takt vorgibt, ticken hochsensible Menschen oft anders: Sie brauchen Zeitfenster ohne Reize, Pausen zur Reflexion, Flexibilität für spontane Rückzüge. Einen Alltag zu gestalten, der sowohl strukturgebend als auch offen für individuelle Bedürfnisse ist, erfordert nicht nur Mut, sondern auch Selbstkenntnis und Klarheit über die eigenen Prioritäten.
Vielleicht liegt die Lösung nicht darin, alles zu schaffen, sondern das Wesentliche zu erkennen. Zeit ist nicht nur das, was auf der Uhr abläuft – sondern auch das, was wir mit Achtsamkeit füllen. Für hochsensible Menschen bedeutet das vielleicht: Weniger planen, mehr spüren. Weniger tun, aber bewusster. Und vor allem: sich selbst mit derselben Geduld und Fürsorge zu begegnen, die man so oft anderen schenkt.
Denn gerecht wird man seinen Dingen nicht durch Tempo – sondern durch Tiefe. Und aus diesem Grund mache ich eine kleine Schreibpause und konzentriere mich auf meinen Hauptberuf und die Integration eines Tagesablauf der auf mich abgestimmt ist.
Genießt den Sommer und macht euch eine schöne ruhige Zeit.