Fomo oder Rückzug
Heute geht es um das Thema FOMO.
Für alle, die sich jetzt fragen: „Was ist denn schon wieder FOMO in der Gen-Z-Sprache?“
Kurz und knapp: FOMO ist die Abkürzung für “Fear of Missing Out”, auf Deutsch etwa „Angst, etwas zu verpassen“.
Also genau dieses Gefühl, wenn wir statt im Club auf der Couch sitzen und uns fragen, ob wir etwas Wichtiges verpassen – nur weil wir die Sat.1-Romanze vorgezogen haben.
Ich habe dieses Gefühl öfter, da ich zwischen Extroversion und Hochsensibilität schwanke. Einerseits möchte ich raus, etwas erleben – und Social Media zeigt mir ständig, welche tollen Orte es gibt und was in meiner Heimatstadt los ist. Andererseits merke ich durch meine längere Erkrankung und deren Nachwirkungen, dass mir die Kraft fehlt. Also sitze ich nach der Arbeit völlig erschöpft da und denke: Wollte ich nicht noch ein Workout machen? Oder endlich mal wieder meine Mädels sehen? Doch durch meine Arbeit im sozialen Bereich, in dem ich täglich alle Antennen auf Hochtouren laufen lasse, ist meine soziale Batterie oft einfach leer. So sitze ich da und bin hin- und hergerissen, was ich machen soll. Natürlich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, all die Ideen und Vorstellungen zu integrieren – wäre da nicht der Trigger Migräne oder die schnelle Überreizung. Und durch die Gesellschaft sowie die ständige Informationsflut in sozialen Netzwerken wird der Druck nur noch größer.
Doch was sollen wir tun, wenn wir ständig in FOMO leben?
Was mir hilft, sind Listen: Prioritäten setzen und noch mehr auf die Zeichen meines Körpers hören. Denn er sagt mir ziemlich genau, wann etwas geht – und wann nicht. Außerdem versuche ich, Mangeldenken nach und nach in Fülle umzuwandeln. Zumindest übe ich es.
Wie ich es auch drehe und wende – aktuell bin ich weder besonders weise noch weiter. Ich stecke genauso drin wie viele andere und fühle mich genauso lost.